Zahlreiche Privatdetektive aus Literatur und Film zeichnen unterschiedliche Bilder voller Klischees. Da gibt es auf der einen Seite die Gentlemen, wie Sherlock Holmes, oder Hercule Poirot, die mit scharfem Verstand und einer unmenschlichen Allgemeinbildung auch schwierigste Fälle lösen. Am anderen Ende des Spektrums stehen die zerknautschten harten Kerle, die meist von schönen Frauen um Hilfe gebeten werden. Es finden sich aber auch ehemalige Soldaten, wie Magnum, oder verhaltensauffällige Charaktere, wie Adrian Monk, oder Shawn Spencer aus der Fernsehserie Psych unter den Privatdetektiven, die man über verschiedene Medien kennen und lieben lernt. Auch Realityformate bemühen sich ein realistisches Bild des Privatdetektivs zu zeichnen. Braucht man selbst Unterstützung, dann fällt die Wahl schwer. Welchen Typ von Menschen sucht man und wie erkennt man einen guten Privatdetektiv?

Fiktion und Realität

Wie in vielen Lebensbereichen gibt es auch bei den Privatdetektiven einen großen Unterschied zwischen der Fantasie der Drehbuchautoren und der Realität. Im echten Leben erfordern die meisten Aufgaben des Privatdetektivs, dass er nicht auffällt. Ein weißer Anzug mit passendem Hut und gezwirbeltem Moustache, zusammen mit einem belgischen Akzent, wie Agatha Christies Hercule Poirot auftritt, wäre dabei hinderlich. Auch die Ticks von Monk, oder andere typische Verhaltensweisen der Fernsehdetektive würden die Arbeit unmöglich machen. Geht es beispielsweise darum, Vorgänge in einem Betrieb zu überwachen, dann muss sich der Ermittler als Kunde tarnen. Natürliches Verhalten und ein unauffälliges Äußeres sind dazu notwendig.

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Exzentrische Charaktere mit auffälligen Eigenschaften sind nur im Film gute Privatdetektive

Berufsbild

Privatdetektiv ist in Deutschland kein geschützter Begriff. Während man beispielsweise in Österreich eine Gewerbeberechtigung nur dann erhält, wenn man einen Befähigungsnachweis in Form einer Prüfung erbringt und dabei Kenntnisse über die Gesetze und Kriminalistik nachweisen muss, kann in Deutschand jeder als Privatdetektiv arbeiten. Möchte man als Privatdetektiv aber vollumfänglich tätig werden, dann braucht man zusätzlich zur Gewerbeanmeldung auch eine besondere Erlaubnis, die normalerweise das Ordnungsamt ausstellt. Sobald die Tätigkeit auch potentiell gefährliche Situationen und die Gefährung von fremden Leben beinhaltet, ist eine solche Erlaubnis erforderlich. Beschränkt man sich darauf aus der Distanz zu ermitteln, dann ist die Erlaubnis aber nicht erforderlich.

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Meist ist die Tätigkeit als Privatdetektiv ruhiger, als im Fernsehen vermittelt wird

Ausbildung

Möchte man als Privatdetektiv eine Ausbildung absolvieren, dann wird diese von der ZAD, der Zentralstelle für die Ausbidung im Detektivgewerbe angeboten. Für mindestens 10 Monate absolviert man die Ausbildung und damit fundiertes Wissen. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit nach der qualifizierten Ausbildung und mehrjähriger Berufspraxis zusätzlich die Ausbildung zum Sachverständigen zu absolvieren. Besteht man danach die Zertifizierungsprüfung, kann man zusätzlich als Sachverständiger für das Detektei- und Bewachungsgewerbe arbeiten. Solche Sachverständige, wie beispielsweise der Geschäftsführer des Detektivbüro LB Detektei, werden unter anderem von Gerichten zur Prüfung der Arbeit, der Qualität und der Abrechung anderer Detektive und Bewachungsunternehmen herangezogen.

Erfahrung

Allerdings bedeutet eine Ausbildung über mehrere Monate nicht automatisch, dass jemand ein guter Privatdetektiv ist. Die Arbeit erfordert unter anderem auch viel Erfahrung. Neben der Berufserfahrung als Detektiv braucht man aber auch fundiertes Wissen über die Gesetzeslage. Nur so kann man Beweise sichern, die auch vor Gericht verwendet werden können. Erfahrung hilft dabei, Muster und Methoden rasch zu erkennen. Schwachstellen in Sicherheitssystemen und organisatorischen Abläufen, die beispielsweise Diebe nutzen, erkennt man leicht, wenn man viele solcher Systeme und Prozesse kennengelernt hat. Viele Privatdetektive verfügen daher über Vorerfahrung aus anderen Berufen. So steigen mitunter Rechtsänwälte, oder Polizisten um und Gründen eine Detektei.

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Eine fundierte Ausbildung ist der Grundstein für den Erfolg als Privatdetektiv

Guten Privatdetektiv finden

Wie in den meisten Branchen sind auch bei den Detektivbüros die Webseiten die beste Form, um sich zu informieren. In dieser Branche geht es um Seriosität und Diskretion. Um diesem Bedürfnis der Kunden gerecht werden zu können betreiben Privatdetektvive daher umfangreiche Websites mit vielen Informationen. Da auch Vertrauen eine große Rolle spielt, wird auch auf die eigenen Qualifikationen und die Erfahrung eingegangen. So kann man sich vorab gut einen Eindruck vom Privatdetektiv verschaffen. Ist man aufgrund der Angaben auf der Webseite von der Seriosität und der Professionalität der Detektei überzeugt, ist der nächste Schritt die Vereinbarung eines Treffens. Im persönlichen Gespräch kann man dann feststellen, ob auch die Chemie stimmt und die verantwortliche Person das hält, das die Webseite verspricht.

Mann für alle Fälle

Allerdings hängt die benötigte Qualifikation der Person auch stark von der Art des Auftrags ab. Geht es darum, den Lebenspartner beim Seitensprung zu überführen, dann muss der Privatdetektiv einfühlsam sein. Sollen Beweise gegen einen Mitarbeiter gesammelt werden, der ungerechtfertigt in Krankenstand ist, dann ist ein unauffälliges Erscheinungsbild der Person wichtiger.

Einen guten Privatdetektiv erkennt man an drei Faktoren:

  • fundierte Aubildung (ZAD, Sachverständiger, etc.)
  • Erfahrung als Detektiv und gegebenenfalls aus früherer Tätigkeit als Polizist
  • seriöses und kompetentes Auftreten
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Rechtsgültige Beweise sind in den meisten Fällen das Ergebnis der Arbeit

Beratungsgespräch

Bevor der Auftrag an den Privatdetektiv vergeben wird, sollte ein Beratungsgespräch in Anspruch genommen werden. Ein guter Privatdetektiv wird für dieses Gespräch kein Honorar in Rechnung stellen. Im Zuge der Beratung kann man alle offenen Fragen klären, den Ablauf besprechen und auch den Kostenrahmen abstimmen. Privatdetektive werden für Unternehmen genauso wie für Privatpersonen tätig. In jedem Fall empfiehl t es sich, das Beratungsgespräch in der Detektei, oder an einem neutralen Ort zu vereinbaren. Speziell im Unternehmen könnte der Besuch eines Detektivs potentiell straffällige Mitarbeiter alarmieren.