Es gab einmal eine Zeit, da war das Fotografieren ein aufwändiges und sehr kostspieliges Hobby. Aber nicht nur die Investition war für viele Menschen ein Problem. Wer gute Fotos machen wollte, der brauchte umfassendes Fachwissen. Dabei ist noch nicht einmal die Rede von künstlerisch anspruchsvollen Bildern. Schon allein um die Fotos richtig zu belichten, sie nicht zu verwackeln und sie scharf zu stellen, war durchaus eine Herausforderung. Erst wenn man all diese handwerklichen Fertigkeiten beherrschte konnte man sich Gedanken über die Wahl der Motive, die Bildgestaltung und eben den Inhalt der Bilder machen. Diese Zeiten sind lange vorbei. Nach den einfachen Kompaktkameras, die Ende der 1960er Jahre langsam ihren Marktanteil eroberten, startete eine komplett neue Ära der Fotografie. Digitale Kameras verdrängten sehr schnell die analogen Kleinbildkameras und auch die teuren analogen Systemkameras wurden innerhalb weniger Jahre fast vollständig von den digitalen Nachfolgern vom Markt verdrängt. Heute sind die Digitalkameras ebenfalls verschwunden. Heute verwendet man das Smartphone als Fotokamera. Die eingebaute Digitalkamera ist allzeit bereit und ein separates Gerät braucht man heute nicht mehr.

Fotos

Es gibt wohl kaum etwas, das sich im Laufe der Zeit mehrmals so grundlegende gewandelt hat, wie die Fotografie. Mitte des 19. Jahrhundert wurden die ersten Fotoapparate entwickelt. Die ersten Fotografien verdrängten viele Bereiche der Malerei. Die Fotografie wurde hauptsächlich für die Erstellung von Portraitaufnahmen eingesetzt. Das buchstäblich größte Problem der frühen Fotografie war, dass das Bild direkt auf der Bildplatte belichtet wurde. Es konnte noch nicht vervielfältigt, und damit auch in der Größe nicht verändert werden. Die Folge war, dass die Fotoapparate sehr groß und schwer sein mussten, um entsprechend große Fotoplatten aufzunehmen. Später wurde der Rollfilm und das Negativ erfunden. Nach und nach wurde das Fotografieren auch für die breite Masse zu einem teuren, aber erschwinglichen Hobby. Mit den Kompaktkameras, die ab den 1970er Jahren immer weiter verbreitet waren, kam der Schnappschuss in Mode. Fotoläden, die Filmentwicklung und Auswarbeitung im Fotolabor anboten, gab es an jeder Ecke. Auch Einwegkameras aus Pappe kamen damals in Mode.

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Die Fotografie war früher nur wenigen fachkundigen Menschen vorbehalten. Moderne Technik macht sie massentauglich

Digitalfotos

Das Blatt wendete sich, als die Digitalfotografie auf die Bildfläche trat. Ende der 1980er Jahre kamen die ersten kompakten Kameras auf den Markt und die 1990er waren das Jahrzehnt der Digitalfotografie. Ab diesem Zeitpunkt veränderte sich der Bezug zu den Fotos. Von Drücken des Auslösers bis zu dem Zeitpunkt, zu dem man das fertige Bild in Händen hat, vergingen bei der Analogfotografie oft viele Monate. Der Film blieb in der Kamera und erst wenn die 12, 24, oder 36 Bilder geknipst waren, wurde er entwickelt. Da ein analoges Foto teuer war, wurden die Motive mit Bedacht gewählt. War der Film endlich zu Ende wurde er in den Fotoladen gebracht um ihn zu entwickeln. Oft war es überraschend, welche Bilder man dann erhielt. Mit den digitalen Aufnahmen sank der Wert eines Bildes deutlich. Musste man vorhin für den Film, die Entwicklung und die Abzüge bezahlen, so kostete ein Bild plötzlich nichts mehr. Dafür verschwand aber auch das Blättern in Fotoalben und die Dia-Abende aus unserem Leben. Stattdessen liegen Bilder seitdem auf unseren Festplatten.

Smartphone als Fotokamera

Die Entwicklung der Smartphones ist schließlich der vorläufige Endpunkt der Entwicklung. Mit Selfiestick und verschiedenen Filtern entstehen heute Fotos auf einem ganz anderen Niveau. Noch vor 20 Jahren wäre niemand auf die Idee gekommen, sein Essen zu fotografieren, oder auch sonst seinen Alltag so engmaschig zu dokumentieren. Wir alle produzieren Tag für Tag mehr als 1,2 Billionen Fotos. 85 Prozent davon werden mit dem Smartphone erstellt. Die Tendenz steigt deutlich. Etwa 40 Millionen Fotos entstehen weltweit pro Sekunde. Wir dokumentieren unser Leben detailliert und schaffen Tonnen von Daten in digitalen Bildern. Kein Wunder also, dass die Kamera eine der Eigenschaften ist, die man bei der Auswahl des nächsten Mobiltelefons besonders beachtet. Herausragende Kameras sind heute nicht nur in den Spitzenmodellen der verschiedenen Hersteller verbaut. Ein iPhone 12, das man bei 1&1 kostenfrei zu verschiedenen Tarifen erhält, steht dem um etwa dreihundert Euro teurerem iPhone 12 Pro in vielen Bereichen in nichts nach. Wie die meisten Hersteller setzt auch Apple in den aktuellen Modellen auf mehrere Linsen. Aber das ist nicht alles, was das Smartphone als Fotokamera besonders attraktiv macht.

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Die Lichtverhältnisse, in denen das Smartphone als Fotokamera eingesetzt wird, sind nicht immer ideal. Programme der Hersteller sorgen trotzdem für tolle Aufnahmen

Handyfotos

Es gab eine Zeit, da erkannte man die Fotos, die mit dem smarten Telefonen gemacht wurden, auf den ersten Blick. Heute kann die Kamerafunktion eines modernen Smartphones oft auch Profikameras in den Schatten stellen. Ein Sensor mit hoher Auflösung und mehrer Linsen für die unterschiedlichen Situationen sind die eine Seite. Auf der anderen Seite statten die Hersteller ihre Smartphones aber mit umfangreichen Programmen zur Bildverbesserung und -optimierung aus. Das ist, dank der schnellen Prozessoren heute kein Problem mehr. In Echtzeit erkennt das iPhone 12 die Lichtverhältnisse und setzt gegebenenfalls auf ein eigenes Programm für Aufnahmen im Halbdunkel. Auch die Bilder der Frontkamera sind auf das optimiert, wozu die Smartphones üblicherweise eingesetzt werden. Das Ergebnis sind Fotos, die man meist deutlich als Handyfotos erkennt. Das ist aber nicht etwa der schlechten Qualität geschuldet, sondern resultiert aus dem Motiv und den verschiedenen Filtern. Die Bilder haben einen eigenen Look, der den Zeitgeist genau trifft.

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Wann immer uns langweilig ist, ist das Smartphone zur Stelle. Auch Fotos erstellen wir, während wir warten

Zukunftsvisionen

Jedes Jahr übertreffen sich die Hersteller der Smartphones mit neuen Superlativen. Ein Bereich, auf den sie sich konzentrieren, sind die Kameras. Die Auflösung, Brennweite und die elektronische Unterstützung sind Elemente, auf die jeder von uns beim Kauf achtet. Heute wird das Aufwachsen unserer Kinder, jede Dienstreise, jeder Abend mit Freunden, aber auch jeder Verkehrsunfall sofort abgelichtet. Die Tageszeitungen setzen auf Leser, die Bilder und Videoaufnahmen einsenden, um ihre Berichterstattung zu unterstützen. Wohin die Entwicklung geht, ist schwer abschätzbar. Schon heute sind Panoramaaufnahmen und 3d-Aufnahmen mit vielen Telefonen möglich. Die Frontkamera, die auch der Gesichtserkennung dient, tastet das Bild ab und erstellt ein Modell des Gesichts um es zu identifizieren. Die Technik der Fotografie selbst erreicht langsam aber sicher einen Zenit. Je höher die Auflösung, desto größer auch die Bilder. Ein Versenden wird zunehmend schwieriger. Zwar gibt es bereits erste Smartphone, die ein RAW-Format ausgeben, also eine Nachbearbeitung ermöglichen, der Trend geht aber wohl auf weiterhin dazu, Schnappschüsse zu erstellen und zu teilen.

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Das Smartphone begleitet uns in allen Lebenssituationen. Dank der Kamerafunktion halten wir damit alle Momente fest

Die Welt im Bild

Ein mögliches Szenario für die Zukunft der Fotografie ist der Ausbau des Teilens der Bilder. Schon heute kann jeder Google Streetview-Aufnahmen und Bilder von Orten erstellen und öffentlich verfügbar machen. Diese Bilder fügen sich, beispielsweise bei Google zu einem Gesamtbild der Erde zusammen. Wahrscheinlich wird auch die Augmented und Virtual Reality in Zukunft eine Rolle spielen. Bilder sind ein wichtiger Teil des Internets und ergänzen die Informationen. Ständig werden neue Bilder öffentlich zugänglich gemacht. In unserem Alltag spielt das Smartphone als Fotokamera schon heute eine zentrale Rolle. Jeder von uns erstellt laufend Aufnahmen und teilt sie mit Freunden, oder öffentlich. Fotografie ist heute völlig anders, als noch vor wenigen Jahrzehnten. Die rasante Entwicklung ist spannend und man darf gespannt sein, wohin uns die Reise führen wird.