Es gibt ein Sprichwort, das empfiehlt drei Häuser zu bauen. Das erste soll man für seinen Feind bauen. Das zweite dann für einen Freund und erst das dritte für sich selbst. Hat man einen Hausbau hinter sich, dann kann es durchaus vorkommen, dass man erkennt ein paar Fehler gemacht zu haben. Vielleicht wünscht man seinem Feind, auch diese Fehler zu machen. In den seltensten Fällen wird man aber sofort mit der Planung des nächsten Hausbaus beginnen. Viele Bauherren sind nach Fertigstellung des Baus bereit zu schwören, kein weiteres Haus mehr bauen zu wollen. Der Stress und der Ärger rund um den Hausbau lässt sich kaum vermeiden. Unvorhergesehene Schwierigkeiten, Fehler von Handwerkern, oder Planungsfehler kommen immer wieder vor. Am sichersten ist es, wenn man das Haus bauen lässt. Aber auch hier gibt es verschiedene Ausbaustufen. Wofür sollte man sich dabei entscheiden und was gibt es sonst noch zu beachten?
Haus Ausbaustufen
Jeder kennt die Bezeichnung schlüsselfertig. Ein Wort, das im Zusammenhang mit einem Neubau oft gelesen wird. Schlüsselfertig ist leicht zu verstehen. Man bekommt von der Baufirma den Schlüssel und öffnet die Tür in sein neues Haus. Man kann direkt damit beginnen Möbel aufzustellen und einezuziehen. Man selbst muss keine weiteren Arbeiten verrichten. Aber Achtung! Schlüsselfertig ist durchaus ein geläufiger Begriff. Allerdings ist er nicht eindeutig definiert. Erwartet man ein fertiges Haus und stellt fest, dass Bodenbelag, Wandfarbe und noch andere Ausbauten fehlen, dann hat man mit dem Begriff „schlüsselfertig“ im Vertrag recht schlechte Karten. Denn das Recht kennt diesen Begriff nicht. Was genau die Baufirma also als schlüsselfertig definiert muss im Vertrag geregelt sein.
Ausbaustufe bezugsfertig
Die korrekte Bezeichung und auch das, was man erwartet, wenn man schlüsselfertig vereinbart, lautet bezugsfertig. Hinter dem Begriff verbirgt sich die Definition der höchsten Ausbaustufe eines Hauses. Bezugsfertig ist ein Haus dann, wenn alle notwendigen Arbeiten abgeschlossen sind und dem Bewohner zugemutet werden kann, einzuziehen. Damit ist der Rohbau fertig, die Wände ausgemalt, die Böden verlegt und Strom und Sanitätinstallationen, sowie Fenster und Türen komplett fertiggestellt. Das Haus ist also tatsächlich soweit fertiggestellt, dass man es beziehen kann. Diese Ausbaustufe ist rechtlich geregelt und kann als Bezeichnung alleine stehen. Bei den anderen Ausbaustufen gibt es oft erhebliche Unterschiede.
Ausbaustufe belagsfertig
Belagsfertig ist ein Haus dann, wenn man direkt damit beginnen kann den Bodenbelag auszulegen und die Wände zu streichen. Es ist also Estrich verlegt, die Wände sind gespachtelt und Fenster und Türen sind eingebaut. Allerdings gibt es dazu keine eindeutige Definition. Wer also ein Haus in der Ausbaustufe belagsfertig bestellt, der muss genau definieren, was er erwartet und was nicht. Ein Bezug ist bei dieser Ausbaustufe nicht möglich. Zuerst müssen grundlegende Arbeiten fertiggestellt werden. Die Ausbaustufe belagsfertig ist, wenn sie entsprechend definiert wurde, eine gute Variante Kosten zu sparen. Es bleiben Arbeiten, die man selbst erledigen kann und für die man keinen Profi mehr bezahlen muss.
Ausbaustufe ausbaufertig
Wie schon bei der Ausbaustufe belagsfertig, ist auch ausbaufertig eine nicht offizielle Bezeichnung. Jede Baufirma versteht etwas anderes darunter. Es ist also auch hier erforderlich die Details genau festzuhalten. Im Grunde wird allerdings ein Rohbau geliefert. Je nach Vereinbarung müssen innen, wie außen noch zahlreiche Arbeiten erledigt werden. Diese Ausbaustufe ist für Laien nicht zu empfehlen.
Das richtige Haus
Auch wenn die Investition in ein Eigenheim groß ist und mitunter eine Mietvariante günstiger wäre, ist das Eigenheim unverändert der Traum der meisten Menschen. Die Bauphase ist meist geprägt von persönlichem Einsatz, viel Organisation und hohen Ausgaben. Profis sind wesentlich effizienter in der Erledigung von Arbeiten rund um den Hausbau. Wenn das Budget es zulässt ist die Ausbaustufe bezugsfertig also die erste Wahl. Darüber hinaus hat die Arbeit am eigenen Haus aber auch etwas fast schon spirituelles. Der eigenen Familie ein Heim bauen und mit eigenen Händen einen Beitrag zum Haus leisten, ist durchaus eine reizbare Sache. Wofür auch immer man sich entscheidet, die genaue Definition der Leistungen, für die man bezahlt ist in jedem Fall wichtig.