Wer sich Bilder aus einer alten Epoche ansieht, dem wird wahrscheinlich auffallen, dass die abgebildeten Personen nicht unserem Schönheitsideal entsprechen. Mona Lisa, oder die Abbildungen von Frauen diverser Barockmaler entsprechen meist nicht mehr dem, was wir heute als hübsch empfinden. Zusammen mit unserem Schönheitsideal verändern sich auch die Schaufensterpuppen.
dick, oder dünn
Im alten Griechenland, oder in der Renaissance entsprachen üppige Frauen der Vorstellung von schön. Auch am Ende des 19. Jahrhunderts galt noch, dass Frauen Kurven brauchen. In den 1920ern änderte sich das radikal. Dünne Frauen mit wenig Kurven wurden als Attraktiv wahrgenommen. Die Mode, wie etwa das Charleston Kleid, entsprach damals genau diesem Frauenbild. Danach durften die Frauen wieder etwas üppiger werden. Marilyn Monroe wurde dank ihrer Kurven zum Sexsymbol der 1950er-Jahre. So geht es weiter, Schlag auf Schlag. Schlank, oder eigentlich dürr in den 1960ern, dann schlank, aber durchaus kurvig in den 1980ern. Geprägt von Claudia Schiffer und Cindy Crawford waren sportliche, aber weibliche Frauen gefragt. In den 1990ern definierte Kate Moss das Size-Zero-Model, das bis heute gefragt ist. Allerdings wird dieser Tage auch der Begriff Plus-Size geprägt und die weiblichen Kurven sind wieder auf dem Vormarsch. Kim Kardashian & Co. dürfen üppige Oberweiten und breite Hüften haben.
Schaufensterpuppen machen mit
Geht man heute auf einen Schaufensterbummel, dann wird die Mode an Mannequins, die dem heutigen Schönheitsideal entsprechen, präsentiert. Sportlich, aber weiblich sind die Schaufensterpuppen, die heute die neueste Mode zeigen. Dabei machen diese Schaufensterpuppen jeden Trend mit. Sie sollen schließlich die angebotenen Teile von ihrer besten Seite zeigen. Sie sind daher immer einem schönen Körper nachempfunden. Dass sich das Verständnis von Schön in diesem Bereich aber regelmäßig ändert sorgt dafür, dass die Nachfrage an Schaufensterpuppen nicht nachlässt. Auch männliche Schaufensterpuppen gehen mit der Zeit und verändern sich in ihren Proportionen. Je nachdem, welche Körperform als attraktiv angesehen wird, so werden die männlichen Mannequins gestaltet.
Wandel der Zeit
Die Menschheit verändert sich laufend und auf jeden Trend folgt ein Gegentrend. Am weiblichen Schönheitsideal wird deutlich, wie diese Wellenbewegung sich durch unsere Geschichte zieht. Üppige Frauen mit reichlich Oberweite und Hüfte wechseln sich mit dünnen, flachbrüstigen Frauen mit jungenhaften Figuren als Idealbild ab. Jedes der Extreme führt schließlich zu einem Umdenken. So führen die Magermodels unserer Zeit, die immer mehr junge Frauen in die Bulimie treiben dazu, dass auch natürliche Frauen mit Kurven wieder auf dem Laufstegen der Welt unterwegs sind. Es werden wohl in den nächsten Jahren wieder neue Schaufensterpuppen benötigt werden.