Der Vollbart hat eine bewegte Geschichte. War er in alten Kulturen noch Standard und im 19. Jahrhundert auch bei uns selbstverständlich, so gab es mit dem zweiten Weltkrieg eine Veränderung. Durch die Erfindung der Rasierklinge war die tägliche Rasur plötzlich einfacher geworden. Statt zum Barbier zu gehen, nahm man Seife und Rasierhobel und konnte so problemlos bartlos leben. Die Folge war ein Rückgang der Barbiere auf der einen und die Entwicklung von immer ausgeklügelteren Rasierern auf der anderen Seite. In den 1960er-Jahren war der Vollbart noch ein Zeichen der Rebellion. Heute ist er wieder zurück und tragbar. Zwischen den rasierten Kollegen findet sich in Vorständen und anderen hochrangigen Gremien immer wieder auch ein Bartträger. Der gepflegte Vollbart hat heute wieder seinen Platz . Das Schlüsselwort dabei ist aber die Pflege. Auch wenn die tägliche Rasur in der herkömmlichen Form entfällt, braucht auch ein Vollbart tägliche Pflege. Ein wichtiger Teil diese Pflege ist es auch, am Vollbart, die Konturen richtig zu schneiden.

Konturen

Der Bartwuchs ist von Mann zu Mann unterschiedlich. Bei den meisten Männern wächst der Bart allerdings innerhalb eines relativ klar definierten Bereichs. An Kinn, Wangen und der Oberlippe. Darüber hinaus gibt es mehr, oder weniger Bartwuchs am Hals, oder sehr hoch an den Wangen. Lässt man den Bart unkontrolliert wachsen, dann ergibt das ein unregelmäßiges Ergebnis. Einzelne Haare wachsen ober- und unterhalb des Bartes. Die Konturen sind nicht klar definiert und der Bart wirkt insgesamt ungepflegt. Die Konturen richtig schneiden ist der Schlüssel zu einem gepflegten Gesamteindruck. Das bezieht sich auf die Konturen an den Wangen, rund um den Mund, an der Kinnlinie, oder dem Hals und bei längeren Bärten auch am Ende des Bartes.

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Der Klassiker bei den Konturen ist der Abschluss mit dem Oberlippenbart

Bartpflege

Entscheidet man sich gegen das Tragen eines Vollbarts, dann bedeutet das, dass man sich täglich rasieren muss. Allerdings entbindet auch der Vollbart nicht völlig von dieser Pflicht. Es gibt ganz unterschiedliche Bartformen, zwischen denen man wählen kann. Um diese Form zu behalten muss das Barthaar außerhalb des Bartes immer wieder rasiert werden. Entscheidet man sich für einen Vollbart, dann deckt der Bart in etwa den Bereich ab, in dem die meisten Barthaare sprießen. Außerhalb der gewählten Bartform gibt es aber auch ein paar Haare, die immer wieder nachwachsen. Das diese Haare nur vereinzelt und langsam wachsen, ist es meist ausreichend, wenn man sie alle zwei, oder drei Tage schneidet. Bei anderen Bartstilen sieht das anders aus.

Rasur

Je nachdem, wie nah die gewählte Bartform am natürlichen Bartwuchs ist, verändert sich der Aufwand in er Rasur. Sollen Bereiche, in denen der Bart dicht wächst, haarfrei bleiben, dann muss täglich rasiert werden. Trägt man beispielsweise eine Henry Quatre, dann müssen die Wangen und er Hals täglich rasiert werden. Oft ist hier der Bartwuchs weniger stark ausgeprägt, aber eine tägliche Rasur ist auf jeden Fall erforderlich. Entscheidet man sich für eine Bartform, die nahe am natürlichen Bartwuchs liegt, dann hat man weniger Aufwand. In jedem Fall muss der Bart aber jeden Tag gepflegt werden. Auch wenn man sich für einen Vollbart entscheidet, darf man ihn nicht einfach unkontrolliert wachsen lassen. Aber braucht man wirklich Bartbürste oder Bartkamm? Wie sieht die Pflege des Vollbarts aus und wie soll man die Konturen richtig schneiden?

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Tife Konturen, die in Richtung Unterlippe gezogen werden sind weit verbreitet

Tägliche Wäsche

Der Bart wächst in unmittelbarer Umgebung von Mund und Nase. Das bedingt einerseits, dass er mit dem, was wir essen in Berührung kommt. Andererseits kann er auch mit Nasensekret, oder Speichel in Berührung kommen. Den Bart täglich zu waschen sollte also eine Selbstverständlichkeit sein. Im Bedarfsfall muss er auch zwischendurch einmal gereinigt werden. Bei der Bartwäsche kommt im besten Fall ein spezielles Shampoo zum Einsatz. Es gibt erhebliche Unterschiede zwischen Kopf- und Gesichtshaut. Auch wenn der Bartwuchs ähnlich dicht ist, wie der Haarwuchs am Kopf, so unterscheidet sich die darunterliegende Haut in ihrer Struktur stark. Es gibt wesentlich weniger Talgdrüsen im Gesicht, als am Kopf. Da es eine der Aufgaben des Haarshampoos ist, den überschüssigen Talg auszuwaschen, würde das Haarshampoo den Bart austrocknen. Hier gibt es weniger Talg und das Bartshampoo muss auf diesen Umstand abgestimmt sein.

Bartbürste und Bartkamm

Der Bartkamm ist auf den ersten Blick ein recht einfacher grober Kamm. Allerdings liegt das Geheimnis im Material, aus dem er gefertigt ist. Währens sich herkömmliche Kämme elektrostatisch aufladen, kommen beim Bartkamm natürliche Materialien, meisten Holz, zum Einsatz. So verhindert man, dass der Bart durch die Aufladung widerspenstig wird. Auch die Bartbürste hat eine besondere Aufgabe. Es geht darum, die Talgproduktion in der Gesichtshaut anzuregen, die Durchblutung zu fördern und Bartpflegeprodukte im Bart zu verteilen. Dazu kommen in Bartbürsten Wildschweinborsten zum Einsatz. Auch hier entsteht keine elektrostatische Aufladung und das Naturmaterial ist ideal, um etwa Bartöl im Bart zu verteilen.

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Die Konturen entscheiden über die Optik des Barts. Sind sie sauber rasiert, dann wirkt der Bart gepflegt. Sieht man bereits Nachwuchs, dann wirkt der Bart ungepflegt

Bartöl und Bartwachs

Um das Barthaar und die Gesichtshaut mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen sollte Bartöl, oder Bartwachs verwendet werden. In einem gut sortierten Bartpflege Produkte Shop finden sich unterschiedliche Produkte, die für die Pflege des Barts ideal sind. Bartöl gibt es in ganz unterschiedlichen Varianten. Es basiert auf natürliche Öle, die mit Geruchsstoffen versetzt sind. Wie bei einem Parfum gibt es Kopf-, Herz- und Basisnote, die sich nach und nach entwickeln. Beim Einsatz von Bartöl muss man bedenken, dass man es den ganzen Tag über direkt unter der Nase trägt. Man nimmt es also den ganzen Tag über wahr. Umso wichtiger ist es, einen angenehmen und nicht zu intensiven Duft zu wählen. Bartwachs hat ebenfalls die Aufgabe den Bart mit Feuchtigkeit zu versorgen. Gleichzeitig kann der Bart aber mit Bartwachs geformt werden.

Vollbart Konturen richtig schneiden

Der jeweilige Bartstil gibt meist vor, wo man Bart stehen lässt und wo man rasiert. Beim Vollbart ist das schwieriger. An den Wangen gibt es ganz unterschiedliche Varianten, die Konturen zu setzen. So kann man die Wangen fast vollständig rasieren und nur einen schmalen Streifen entlang der Kinnlinie stehen lassen. An den Mundwinkeln führt diese Kontur dann fast senkrecht nach oben bis zum Oberlippenbart. Das andere Extrem ist eine gerade Linie zwischen Nase und Ohren. Auch hier gilt, dass der eigene Bartwuchs entscheidet. Wächst an den Wangen nicht viel Bart, ist es besser, die Konturen tief zu setzen. Ist der Bart an den Wangen dicht, dann spart man viel Arbeit, wenn man auch die Konturen weit oben ansetzt. Für das Schneiden der Konturen gilt dasselbe, wie für die Rasur insgesamt. Eine saubere Rasur mit dem Messer, oder der Einsatz eines Elektrorasieres, von Braun, oder Philips stehen zur Auswahl. Trägt man einen Vollbart, dann darf allerdings auch ein Langhaarschneider nicht fehlen. Ein Barttrimmer gehört auf jeden Fall in die Grundausstattung.