Die Straßenverkehrsordnung teilt sich in 3 Teilbereiche. Der 3. Teil umfasst Bußgeld- und Durchführungsbestimmungen. Teil 2 setzt sich mit Zeichen und Verkehrseinrichtungen auseinander. Der erste Teil beinhaltet die allgemeinen Verkehrsregeln. Der erste Paragraph im ersten Teil der Straßenverkehrsordnung schreibt zwei Grundregeln fest, die für jeden Verkehrsteilnehmer gelten. Punkt 1 legt fest, dass die Teilnahme am Straßenverkehr ständige Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme erfordert. Punkt 2 verpflichtet die Teilnehmer am Straßenverkehr dazu, sich so zu verhalten, dass niemand anderen gefährdet, gestört, oder belästigt wird. Die gute Nachricht für alle Verkehrsteilnehmer lauetet also, dass man darauf vertrauen kann, dass alle anderen sich rücksichtsvoll verhalten und niemanden gefährden. Wer die Regeln der Straßenverkehrsordnung bricht, für den sieht das Strafgesetzbuch verschiedene Strafen vor. So kann ein befristetes Fahrverbot verhängt und in besonders schlimmen Fällen die Fahrerlaubnis entzogen werden. Wenn dass passiert, dann wird bei der Neubeantragung häufig eine MPU, eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung vorgeschrieben.
Vertrauensbruch
Der Vertrauensgrundsatz sieht vor, dass jeder darauf vertrauen darf, dass sich alle anderen Verkehrteilnehmer an §1 der Straßenvekehrsordnung halten. Diese Regel macht es einfacher für uns alle. Man kann voraussetzen, dass kein Fußgänger plötzlich auf die Straße läuft, oder andere Autofahrer die rote Ampel ignorieren. Hält sich jemand nicht an die Regeln, fährt zu schnell, oder steht unter dem Einfluss von Drogen, oder Alkohol, dann gefährdet er damit alle anderen. Die Behörden schützen die anderen Autofahrer dadurch, dass sie einerseits Strafen verhängen, die erziehend wirken sollen und andererseits das Autofahren verbieten. Ein Fahrverbot bedeutet, dass man für die festgelegte Dauer nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen darf. Verstößt man öfter gegen die Verkehrsregeln, dann wird die Fahrerlaubnis entzogen. Der Führerschein ist damit dauerhaft ungültig. Auch mit dem Führerscheinentzug schützt die Behörde andere Fahrer und Fußgänger. Ein Richter ist zu der Ansicht gelangt, dass der Betroffene nicht geeignet ist Auto zu fahren.
Ungeeignet für den Straßenverkehr
Ist das passiert, und ist die Fahrerlaubnis entzogen, dann gibt es nur einen Weg, sie wiederzuerlangen. Sie muss neu beantragt werden. Allerdings liegt der Behörde die Information vor, dass man ungeeignet ist, eine Fahrerlaubnis zu bekommen. Es muss also bewiesen werden, dass sich seit dem Führerscheinentzug etwas geändert hat. Konkret muss man an sich gearbeitet und sich selbst, sowie seine Einstellung verändert haben. Der Sachbearbeiter an der Führerscheinstelle kann das nicht feststellen. Deswegen ordnet er eine MPU an. Bei der Medizinisch-Psychologische Untersuchung wird festgestellt, ob man sich geändert hat und damit wieder geeignet ist, am Verkehr teilzunehmen.
Ablauf der MPU
Wird eine MPU gefordert muss man sich selbst darum kümmern. Eine zertifizierte Untersuchungsstelle muss ausgewählt und die Kosten selbst bezahlt werden. Die Behörde übermittelt alle Informationen an die Untersuchungsstelle und der Termin wird vereinbart. Vor Ort finden drei Tests, bzw. Untersuchungen statt. Eine ärztliche Untersuchung soll zeigen, ob man körperlich zum Lenken eines Kraftfahrzeugs geeignet ist. Im zweiten Test wird die Reaktionsfähigkeit überprüft. Ein entsprechender Test muss absolviert werden. Sind die Ergebnisse auch in einem zweiten Durchlauf nicht positiv, wird eine Fahrstunde mit Fahrlehrer und Psychologen durchgeführt. Zuletzt erfolgt die Begutachtung durch einen Psychologen. Ergibt die MPU ein positives Ergebnis kann die Lenkerberechtigung neu ausgestellt werden. Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung zu bestehen ist also entscheidend.
MPU Vorbereitung
Umgangssprachlich wird die MPU auch als Idiotentest bezeichnet. Allerdings geht es dabei nicht um Intelligenz. Auch gibt es leider keinen Fragenkatalog, den man lernen kann. Die Begutachtung durch den Psychologen kann man nur dann bestehen, wenn man sich entsprechend vorbereitet hat. Ausschlaggebend ist tatsächlich, ob man sein Verhalten überdacht und seine Einstellung verändert hat. Auch der Alkoholkonsum kann ein Problem darstellen. Wie man sich in der Vorbereitung auf die MPU verhält, welche Maßnahmen man sinnvollerweise ergreift und woran man arbeiten sollte erarbeitet man am besten zusammen mit Profi. Unterstützung bei der Vorbereitung auf die MPU erfolgt durch ausgebildete Psychologinnen, oder Psychologen, die den Ablauf der MPU gut kennen.
Fragen und Antworten
Auch wenn es keinen Fragenkatalog gibt, mit dem man sich in der Vorbereitung auseinandersetzt, geht es bei der MPU-Vorbereitung doch darum, Fragen zu stellen. Allerdings muss man sich selbst fragen und auch die Antworten selbst geben. Was ist die Ursache für mein Verhalten? In welchen Bereichen muss ich mich verändern? Die eigenen Handlungen, die zum Entzug der Fahrerlaubnis geführt dürfen nicht als einmaliger Fehler abgetan werden. Es ist kein Pech, dass man erwischt wurde. Die Verantwortung dafür, zu schnell unterwegs gewesen zu sein, oder alkoholisiert gefahren zu sein, muss übernommen werden. Die geschulten Psychologen in den akkreditierten Untersuchungsstellen erkennen sehr schnell und zuverlässig, ob man sich wirklich geändert hat, oder nur versucht das zu sagen, was dem Psychologen gefällt. Verliert man seinen Führerschein, dann ist das ein schwerer Einschnitt. Braucht man das Auto beruflich kann es schwere Folgen im Job nach sich ziehen. Um eine neue Fahrerlaubnis zu erhalten sollte man daher auch an sich arbeiten.
Veränderung
Was die Führerscheinbehörde sucht und was in der MPU bestätigt werden soll, ist die Veränderung. Die eigene Einstellung zum Rasen, Drängeln, oder Trinken muss sich ändern. Das Anerkennen, dass man selbst nicht nur einen einzigen dummen Fehler gemacht hat, sondern ein grundsätzliches Problem mit der Selbstbeherrschung, oder dem Verantwortungsbewußtsein hat, ist der erste Schritt. Dieses Eingeständnis ist oft eine große Hürde. Eine professionelle MPU-Vorbereitung kann dabei unterstützen. Die erkannten Probleme anzugehen und zu versuchen sie zu lösen ist ein zweiter Schritt. Auf jeden Fall ist das Bestehen der MPU daran geknüpft, alte Muster zu verlassen und sich bewußt zu verändern. Es gibt im Interview durch den Psychologen natürlich auch Standardfragen. Die konkreten Antworten darauf sind aber weniger wichtig, als die eigene Reaktion. Schauspielkurse, oder auswendig gelernte Antworten sind der falsche Weg. Hat man das Problem erkannt und sich verändert, dann wird das bei der MPU verlässlich zum Erfolg führen. So bietet die Maßnahme die Chance sein Leben positiv zu verändern. Eine Chance, die man unbedingt nutzen sollte!