Die Axt im Haus erspart den Zimmermann. Das berühmte Zitat stammt von keinem Geringeren, als Friedrich Schiller. Er legt die Worte seinem Wilhem Tell in den Mund. Seitdem wurde die Redensart unzählige Male zitiert und gilt heute als geflügeltes Wort. Der Satz steht für die Qualitäten des Heimwerkers, der dank des passenden Werkzeugs auf den Handwerker verzichten kann. Er erledigt eine Arbeit selbst und spart sich damit das, was der Handwerker in Rechnung gestellt hätte. Nicht nur, dass der Spruch immer wieder zitiert wird. Er ist auch bei vielen Männern zu einer Art Lebenseinstellung geworden. Selbst ist der Mann. Passendes Werkzeug für jede nur erdenkliche Aufgabe wird angeschafft und ist stets zur Hand, wenn es darum geht, etwas zu erledigen. Dass man damit Geld sparen kann, ist durchaus richtig. Die teure Arbeitszeit der Profis fällt weg und das Geld wird stattdessen in ein entsprechendes Werkzeug investiert. Das steht nicht nur für diesen Einsatz, sondern auch für zukünftige Aufgaben zur Verfügung. Für kleine Reparaturen und Projekte im und rund um das Haus ist diese Strategie durchaus in Ordnung. Bei größeren Projekten, wie einem Umzug, zeigen sich mitunter aber die Schwächen.

Umzug

Der Wohnungswechsel kommt bei uns allen mehr, oder weniger oft vor. Vier bis fünf Wohnsitze hat jeder Deutsche durchschnittlich im Laufe des Lebens. In der Nähe des Arbeitsplatzes zu wohnen hat Vorteile. Das Leben in Ballungszentren bietet viele Möglichkeiten, ist aber vergleichsweise teuer. Wohnt man außerhalb, hat man leichter die Möglickeit, einen Garten zu bekommen, muss dafür aber lange Wege in Kauf nehmen. Wo und wie man wohnt ist eine individuelle Entscheidung. Jeder von uns hat ein Idealbild für seine Wohnsituation. Die Glücklichen leben in diesem idealen Wohnraum. Trotzdem, oder gerade deswegen kommt es immer wieder zu Umzügen. Als Mann mit Axt ist der erste Reflex natürlich, dass man den Umzug ganz alleine bewältigen kann. Das muss aber wohl überlegt sein.

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Beim ersten, oder zweiten mal könnte dieser Gesichtsausdruck noch stimmen. Mit jedem Transport wird dem Kollegen das Lächeln aber vergehen

Planung

Ein routiniertes Umzugsunternehmen tut Tag für Tag nichts anderes, als Übersiedlungen zu organisieren. Eine Besichtigung vor Ort lässt den Experten abschätzen, wie lange er und seine Mitarbeiter für Ab- und Aufbau brauchen. Am Tag des Umzugs erscheinen die Umzugsleute pünktlich und machen sich umgehend an die Arbeit. Dank entsprechender Ausrüstung, wie Tragegurte, Karren und Transportbrette, lassen sich Möbel und Umzugskartons problemlos bewegen und rasch in den geräumigen Lieferwagen verladen. In der neuen Wohnung geht es ähnlich schnell. Innerhalb des Zeitplans ist alles an seinem neuen Platz und die Möbelspedition ist wieder weg. Will man selbst umziehen, dann ist Planung der wichtigste Faktor. Tatsächlich neigt man dazu, den Zeitaufwand und die körperliche Anstrengung rund um den Umzug, zu unterschätzen.

Verpacken

Der erste Schritt zum gelungenen Umzug ist das Verpacken aller Kleinteile in Umzugskartons. Die Kartons gibt es in fast jedem Möbelhaus und auf jeden Fall im Baumarkt. Zusätzlich braucht man Füllmaterial, wie Papier, oder Styropor, um Hohlräume zu füllen und ein Aneinanderschlagen der verpackten Dinge zu vermeiden. Hier muss geschätzt werden, wie viele Kartons man benötigt. Was gerne übersehen wird, ist die Tatsache, dass man nicht jeden Karton bis obenhin füllen kann. Bücher sind zu schwer, andere Dinge sind zu sperrig und unförmig und lassen sich nur quer in den Karton legen. In den meisten Fällen hat man zu wenig Umzugskartons. Andere, kostenlose Kartons, etwa aus dem Supermarkt, sind grundsätzlich auch möglich, lassen sich aber nicht so gut stapeln, wie gleichgroße Umzugskartons. Unser Tipp: Auf jeden fall 25-50% mehr Umzugskartons kaufen, als man annimmt.

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Wie sichert man solche zerbrechlichen Möbelstücke

Abbauen

Das nächste Thema ist der Abbau der Möbel in der alten Wohnung. Man benötigt dazu viel Platz, denn Schränke müssen umgelegt werden und die angebauten Teile müssen irgendwo gelagert werden. Ein System um die Schrauben transportsicher zu verpacken und ordentlich zu beschriften, ist ebenfalls erforderlich. Dazu kommt noch Werkzeug und gegebenenfalls Malerkrepp, mit dem man Schubladen verkleben kann und lose Schrauben in den Löchern fixieren kann. Die Zeit, die man für das Zerlegen eines Möbelstücks rechnet wird meist relativ optimistisch geschätzt. Mehr als 30 Minuten muss man für einen einfachen Schrank rechnen. Vom Umlegen, dem Abbau der Regalbretter und Kleiderstangen, den Aushängen der Türen und dem vorsichtigen Entfernen der Rückwand bis hin zum eigentlichen Zerlegen, vergeht mehr Zeit, als man annimmt. Dazu kommen immer wieder unerwartete Situationen. Schränke sind mit der Wand verschraubt, mit Schrankverbindern verbunden, oder verleimt. All das braucht zusätzliche Zeit.

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Wieviele Umzugskartons braucht man hier? Wie lange dauert der Abbau des Schrankes?

Transporter

Selbst ist der Mann beim Umzug, also muss er auch selbst einen Transporter fahren. Ein geliehener Kastenwagen in der möglichst großen Ausführung ist die beste Wahl. Im Wagen braucht man Decken, Kartonplatten und Styroporplatten, um die Möbel von allen Seiten zu schützen. Alternativ kann man die Kleinigkeiten, wie den Hausrat mit dem PKW transportieren. Je nach Entfernung zwischen der alten und der neuen Wohnung ist das praktikabel. Spätestens bei den sperrigen Teilen ist allerdings ein Transporter notwendig. Nicht vergessen darf man die Zeit, die man für das Ausleihen und die Rückgabe des Transporters benötigt.

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Auch die Verpflegung der Helfer ist ein Kostenfaktor, braucht Zeit und muss geplant werden

Helfer

Helfer sind bei einem Umzug wichtig. Schleppen ist angesagt und wer höher, als auf der ersten Etage lebt, der wird nach spätestens 10 Transporten nach unten und dem Erklimmen der Wohnung, schmerzende Oberschenkel bekommen. Je mehr Helfer dabei sind, umso seltener muss man den Weg nach unten antreten. Allerdings benötigen mehr Helfer auch mehr Koordnation und mehr Verpflegung. Das kostet immer Zeit. Zeit die man vielleicht nicht ausreichend hat.

Vor- und Nachbereitung

Die Vorbereitung der neuen Wohnung und die Renovierung, bzw. das Ausmalen der alten Wohnung sind ebenfalls Punkte, die man in der Planung berücksichtigen muss. Der zeitliche Ablauf muss stimmen und ausreichend Zeitreserven müssen eingeplant werden. Natürlich braucht man auch Farbe und andere Utensilien, um die Arbeiten in der Wohnung durchzuführen. Das muss rechtzeitig gekauft und vor Ort gebracht werden.

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Ein Anblick, den man bei einem Umzug rasch hassen wird

Selbst ist der Mann

Dinge selbst zu machen hat seinen Reiz. Ein Umzug ist allerdings ein Projekt, das man, spätestens nach dem zweiten Umzug, gerne an spezialisierte Unternehmer abgibt. Wer ehrlich rechnet, die eigene Arbeitszeit, die Verpflegung für die Helfer und die Kosten für Hilfsmittel und Transporter berücksichtigt, wird schnell feststellen, dass man wenig Geld sparen kann. Die Amtswege rund um den Umzug sind mit viel Aufwand verbunden. Auch das Kündigen und Übergeben der alten Wohnung, sowie der neue Mietvertrag in der neuen Wohnung, sind Aufwände, die Zeit und Energie kosten. Kann man den großen Teil des eigentlichen Umzugs in bewährte Hände legen, kann man sich auf diese Aufgaben konzentrien. Selbst ist der Mann kann man auch nach dem Umzug noch zu Genüge ausleben.