Liest man die Wohnungsanzeigen, dann kann man mitunter nur staunen, wie kreativ die Bezeichnungen der unterschiedlichen Grundrisse sind. Vom Penthouse, über Atelier und Atriumwohnung bis zum WG-freundlichen Grundriss, oder der gemütlichen Singlewohnung gibt es Wortkreationen und Eigenschaften, die auf den ersten Blick nicht ganz einleuchtend sind. Dem Einfallsreichtum der Makler sind keine Grenzen gesetzt, also kann man sich zwischen modernisiertem Bungalow, repräsentativer Villa, schicker Terassenwohnung, oder der Wertanlage mit Ausbaureserve entscheiden. Hat man erst einmal verstanden, was genau sich hinter den blumigen Bezeichnungen verbirgt bleibt immer noch eine Frage offen: Welche Wohnung passt zu mir?

Kosten, Nutzen und Aufwand

Die Entscheidung für die richtige Wohnung ist häufig schwieriger als gedacht. Die eigenen 4 Wände sollen mehrere Zwecke erfüllen. Einerseits soll alles, was man besitzt, ausreichend Platz haben. Auch man selbst braucht mehr, oder weniger Raum für den Alltag. Andererseits gibt es Bedürfnisse, die die Wohnung befriedigen muss. Sie muss Rückzugsort sein und Raum für Erholung bieten. Auch als Arbeitsraum und nicht zuletzt zur Repräsentation dient die Unterkunft außerdem. Dem gegenüber stehen die Aufwände. Einerseits die laufenden Kosten für die Miete, oder die Rückzahlung des Kredits und die Betriebskosten. So schön es auch ist, wenn man die private Sauna mit beheiztem Pool im Keller hat, die Stromrechnung kann damit ein echtes Loch ins Budget reißen. Aber Geld ist nicht das Einzige, das man aufwenden muss, wenn man eine Wohnung hat.

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Die Reinigung der Wohnung ist viel Arbeit

Putzen und Pflegen

Eine Wohnung verlangt ein Mindestmaß an Pflege. Staubsaugen, und Staubwischen sind fast täglich erforderlich. Auch die Fenster müssen alle paar Wochen, spätestens aber alle paar Monate geputzt werden. Soll die Wohnung auch den kritischen Blicken des Besuchs standhalten, dann ist regelmäßige Reinigung unbedingt notwendig. Allerdings gilt, je größer die Wohnfläche, umso größer ist auch der Aufwand für die Pflege der Wohnung. Wer also eine große Wohnung sucht braucht entweder viel Zeit, oder eine Reinigungskraft.

Welche Wohnung passt zu mir?

Bevor man das Umzugsunternehmen bestellt und den Mietvertrag kündigt sollte man sich ausreichend Zeit für die Suche nach einer passenden Wohnung nehmen. Dazu müssen drei Fragen beantwortet werden:

  • Wie viel darf die neue Wohnung kosten?
  • Wie viel Platz brauche ich heute und in Zukunft?
  • Welche Infrastruktur brauche ich?
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Das Budget muss man stets im Auge behalten. Nur wer ehrlich alle Kosten berücksichtigt bereut nachher nichts

Die Kosten

Wie bei Allem im Leben spielen auch beim Wohnen die Kosten eine wichtige Rolle. Unsere Geldmittel sind in den allermeisten Fällen beschränkt. Eine Faustregel besagt, dass man nicht mehr als ein Drittel des monatlichen Einkommens für Wohnen ausgeben darf. Wer sich also eine Wohnung für 1.000€ warm leisten möchte, der sollte monatlich 3.000€ verdienen um sich finanziell nicht zu übernehmen. Dabei muss aber ehrlich gerechnet werden. Die Kosten für die Wohnung setzen sich nicht nur aus der Miete und den üblichen Nebenkosten zusammen. Neben Strom, Wasser und vielleicht Gas müssen auch GEZ und etwaige Abos, wie Amazon Prime, Netflix, oder Sky bedacht werden. Auch bei den Nebenkosten gibt es Positionen, die man auf den ersten Blick nicht bedenkt. Fahrstuhlwartung, Müllgebühr, Hausmeister und die Beleuchtung der Allgemeinflächen werden als Betriebskosten abgerechnet. Braucht man einen Garagenabstellplatz, müssen die Kosten ebenfalls bedacht werden.

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Auch wenn es verlockend ist, Reserven zu haben – Sie kosten viel Geld und verursachen viel Aufwand

Platzbedarf

Arbeitet man den ganzen Tag und verbringt die Wochenenden gerne außer Haus, dann ist der grundsätzliche Platzbedarf in der Wohnung sehr gering. Sofa, Esstisch, Küche, Bett und Bad werden benötigt. Der Rest kann grundsätzlich in Frage gestellt werden. Allerdings geben sich die wenigsten Menschen mit den Minimalanforderungen zufrieden. Statt dessen richtet man sich Arbeitszimmer ein, hat eine voll ausgestattete Küche und ein zweites Bad. Dabei arbeitet man daheim, wenn überhaupt, am Smartphone, kocht in erster Linie in der Mikrowelle und ist meist ganz alleine in der Wohnung. Auch wenn es verlockend ist, mehrere Schlafzimmer zu haben und sich daheim entfalten zu können, hat die Größe der Wohnung mehrere Nachteile. Der Aufwand für die Pflege ist deutlich höher. Außerdem füllt sich Raum, der zur Verfügung steht, rasch mit allerlei Dingen. Hat man sich einmal an eine große Wohnung gewöhnt, besitzt man so viele Dinge, dass ein Umzug in eine kleinere Wohnung nur möglich wäre, wenn man sich von einem Großteil der Einrichtung trennt.

Infrastruktur

Ein wichtiger Faktor bei der Wohnungswahl ist die Infrastruktur. Ein bezaubernder Grundriss, ein traumhafter Mietpreis und ein himmlischer Ausblick lässt uns oft übersehen, dass die Wohnung am Stadtrand liegt. Fährt der Bus in die Stadt nur alle 25 Minuten und kostet die Fahrt mehr, weil sie viel länger ist, dann sind das Faktoren, die nach einiger Zeit zu einem Problem werden. Steht man einmal bei Nieselregen mit hochgeschlagenem Kragen um 4 Uhr Morgens an der Busstation um rechtzeitig im Büro zu sein, dann hilft auch der erholsame Schlaf bei offenem Fenster nichts. Die Reisezeit drückt auf die Lebensqualität. Genauso ist es mit der Nahversorgung und der Gastronomie. Hat man Abends überraschend Appetit auf einen Döner, dann kann es unangenehm sein, wenn der nächste Dönerladen außer Reichweite ist.

Prioritäten setzen

Allerdings lässt sich die Frage nach der passenden Wohnung natürlich nicht allgemein für alle beantworten. Die Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen. Ist man leidenschaftlicher Hobbygärtner, dann ist die tägliche Fahrt in die Stadt verschmerzbar, wenn man dafür einen kleinen Garten und eine Terasse hat. Will man jeden Abend ein gepflegtes Feierabendbier und Freitag abend ein wenig Party, dann ist der Stadtrand die falsche Entscheidung. Jeder muss selbst überlegen, was die wichtigesten Faktoren sind.

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Im Alltag braucht man weniger Platz, als man annimmt

Jetzt

Geht es um die Frage „Welche Wohnung passt zu mir?“, dann wird oft der Fehler gemacht, schon an die Zukunft zu denken. Ein paar Kindezimmer wären toll. Das Arbeitszimmer muss sein, plant man doch, sich selbstständig zu macen. Dabei kann man nur sehr schwer einschätzen, was die Zukunft bringt und meist ist es so, dass die Wohnung dafür nicht geeignet ist. Daher ist ein wichtiger Rat, die Wohnung nach dem aktuellen Bedarf auszuwählen. Der Single braucht nicht mehr, als Schlafzimmer und Wohnküche. Die Familie mit einem Kind braucht nur ein einziges Kinderzimmer. So kann man viel Geld sparen und es später für eine neue, geeignete Wohnung ausgeben. Wohnraum, den man nicht braucht, hat nur Nachteile. Er kostet Geld und verursacht Aufwand. Stattdessen in der passenden Wohnung zu leben und bei Bedarf einfach umzuziehen ist die bessere Option.